Vom schwedischen Sonderweg war in den vergangenen Wochen viel die Rede. Für mich gibt es keinen schwedischen Sonderweg, sondern nur einen schwedischen Shutdown light. Ob die Wirtschaft deswegen weniger unter der Krise leiden wird, werden wir vermutlich erst nach Ende der Pandemie wissen. Ich persönlich bin skeptisch. Bereits Ende März waren deutlich weniger Menschen auf den Strassen anzutreffen und trotz teils gefüllter Cafés gab es auch viele, die dicht gemacht hatten. Auch wird im Worst-Case-Szenarium von einer Arbeitslosigkeit von rund 16.5 Prozent ausgegangen.
Wen wundert? Volvo hat bis Ende April dicht gemacht. H & M sowie Ikea haben ihre Produktivität stark herunter gefahren. Sowas geht nicht spurlos an einem Land vorbei und es drückt auf die Stimmung der Bevölkerung. Überdies rechnet Schwedens Ministerpräsident mit „Tausenden von Toten“ (April 2020). Dies sind nicht gerade zuversichtlich stimmende Worte. Als Kommunikationsberaterin bin ich für klare Fakten aber nicht für Panik-Mache im Vornherein.
Über Krisenkommunikation und was sie auslöst, die Situation in Stockholm sowie in Schweden während der Pandemie, aber auch über mein eigenes Business in Stockholm im Bereich Medien-Coaching spreche ich im Interview mit Coach und Trainer Sacha Johann http://www.sachajohann.ch. Entstanden ist ein spannendes, aber auch nachdenklich stimmendes Interview. Danke Sacha für die Gelegenheit zum Talk.